Weisswangengans

Name: Weißwangengans oder Nonnengans (Branta leucopsis)

Körpergröße: 55 to 70 cm.

Gewicht: 1 bis 2.25 kg.

Verbreitungsgebiet: Inseln im Europäischen Nordatlantik. Seltene Sichtungen entlang der nördlichen nordamerikanischen Ostküste.

Schutzstatus: nicht gefährdet.

Nahrung: Gras, Riedgras, Wurzeln, Moos, Kräuter.

Erscheinungsbild: schwarzer Hals, Brust, Kappe und Schnabel, weißes Gesicht und Körperunterseite, Flügel sind schwarzweiß quergebändert.

Sind Weißwangengänse sozial?

Weißwangengänse versammeln sich in eng zusammenliegende Kolonien an Felswänden und wandern in Scharen von Hunderten Individuen.

Wie schnell fliegen Weißwangengänse?

Weißwangengänse fliegen mit einer Geschwindigkeit von etwa 65 km pro Stunde. Sie können aber auch Spitzengeschwindigkeiten von rund 95 km pro Stunde erreichen.

Wie pflanzen sich Weißwangengänse fort?

Weißwangengänse erreichen die Geschlechtsreife mit 3 Jahren.

Die Gänse bauen ihre Nester hoch auf unzugängliche Klippen. Dies hat den Vorteil, dass die Nester außerhalb der Reichweite von Raubtieren sind, aber den Nachteil, dass die Vögel keinen einfachen Zugang zur Nahrung haben.

Der Anfang der Brutzeit ist abhängig von der Schneeschmelze. Je später der Schnee schmilzt, desto später ist die Brutzeit.

4 oder 5 Eier werden gelegt. Die Inkubationszeit dauert rund 25 Tage, wobei das Weibchen die Bebrütung übernimmt. Allerdings bleibt das Männchen immer in der Nähe und beschützt das Nest, sodass das Weibchen auf Nahrungssuche gehen kann. Die erwachsenen Tiere verlassen das Nest sofort nachdem aus dem Ei das Küken geschlüpft ist.

Wie die meisten Gänsearten, bringen die Weißwangengänse keine Nahrung zu ihren Jungtieren. Dies führt dazu, dass der hungrige Nachwuchs, nur 3 Tage alt, aus ihren Klippen-Nestern auf den Boden springen müssen.

Die Gänseküken, auch Gössel genannt, sind zu diesem Zeitpunkt sehr klein, leicht und mit weichen Daunenfedern ausgestattet, dies hilft Verletzungen beim Fall zu reduzieren. Einige Jungtiere jedoch verletzen sich trotzdem bei der Landung und sind somit leichte Beute für Polarfüchse.

Die Gänseküken werden flügge (bekommen das Federkleid der Erwachsenen), wenn sie ca. 6 Wochen alt sind. Die Erwachsenen und ihre Gänseküken bleiben den ganzen Winter zusammen, bis die Zeit für den Frühjahrsvogelzug beginnt.

Wie lange leben Weißwangengänse?

Weißwangengänse können bis zu 24 Jahre lang leben.

Wie viele Weißwangengänse gibt es heutzutage?

Es gibt heutzutage weltweit 400,000 Weißwangengänse.

Haben Weißwangengänse natürliche Feinde?

Jungtiere am Boden sind durch Polarfüchse gefährdet.

7 wunderschöne Fakten über Weißwangengänse

• Der wissenschaftlichen Namen der Weißwangengans „Leucopsis“ (Altgriechisch) setzt sich zusammen aus: „leuko“ für „weiß“ und „opsis“ für „Aussehen".
• Im Englischen nennt man die Weißwangengans „barnacle goose“. Das Wort „barnacle" bedeutet Seepocken und „goose“ bedeutet Gans. Die „Seepocken – Gans“ wurde also nach den Krebstieren benannt, die sich bekanntlich an Schiffe anheftet.
• Im Mittelalter und in früheren Zeiten glaubten viele Menschen, dass Weißwangengänse aus Seepocken geboren wurden, daher der englische Name „barnacle goose“ (Seepocken-Gans). Eine der Gründe war, dass die Gänse nie im Sommer gesehen wurden, aber man sah viele Seepocken. Man glaubte dass Gänseküken aus Seepocken schlüpfen. Tatsächlich aber zogen die Tiere im Sommer in den Norden.
• Man glaubte auch, dass Weißwangengänse nicht schlüpfen, sondern von Treibholz geboren werden.
• Einige irische Geistliche nahmen diese zwei oben stehenden Legenden als Vorwand um in der Fastenzeit das Fleisch der Weißwangengänse zu essen. Papst Innozenz III verbot dies im Jahre 1215.
• Es gibt 3 Hauptpopulationen von Weißwangengänsen, die nie miteinander interagieren. Diese verbringen den Sommer in Grönland, Svalbard und Nowaja Semlja und den Winter auf der Westküste Großbritanniens, die dritte Gruppe überwintert in Deutschland und den Niederlanden.
• Weißwangengänse ernähren sich überwiegend vegetarisch, aber im Winter, wenn Pflanzen schwerer zu finden sind, fressen sie auch Insekten, Schalentiere und Weichtiere.